Sozial-Umfrage
Die Sozialbefragung des Studierendenwerks Rostock-Wismar fand vom 11.11.2024 bis 08.12.2024 statt. Wir wollten mit der Umfrage herausfinden, welche Leistungsangebote der Sozialen Dienste die Studierenden kennen und welche sie nutzen. Wenn sie Angebote bereits genutzt haben, fragten wir auch nach der Zufriedenheit mit den Angeboten. Außerdem wollten wir ermitteln, welche Bedarfe z. B. nach Beratung derzeit bestehen, wie die momentane Studienzufriedenheit wahrgenommen wird und ob Studienzweifel vorliegen. Abschließend ermittelten wir das psychische Wohlbefinden der Studierenden durch ein Kurz-Screening. Die Umfrage und Auswertung wurde in unserem Auftrag durch die Firma Conomic GmbH durchgeführt.
Stichprobenbeschreibung:
An der Online-Umfrage nahmen insgesamt 1.307 Studierende teil. Davon kamen 932 (71 %) von der Universität Rostock, 51 (4 %) von der Hochschule für Musik und Theater Rostock und 324 (25 %) von der Hochschule Wismar. Die Rücklaufquote lag je nach Hochschule zwischen 10 % und 18 %. Die Mehrheit der Befragten (85 %) ist zwischen 18 und 27 Jahre alt, 9 % sind international Studierende. Über 90 % studieren in Präsenz an den Standorten Rostock, Wismar oder Warnemünde. Die Mehrheit studiert im Bachelor- oder Masterstudium, 58 % werden finanziell durch Eltern oder Verwandte unterstützt.
Die Stichprobe weist eine gute Durchmischung hinsichtlich Alter, Geschlecht, Studiengang, Wohnsituation und Herkunft auf. Durch eine Gewichtung der Daten wurde sichergestellt, dass die Ergebnisse die Struktur der gesamten Studierendenschaft realistisch abbilden und valide Rückschlüsse ermöglichen.
Kernergebnisse:
- Bekanntheit und Nutzung der Beratungsangebote: 69 % der Befragten kennen mindestens ein Angebot aus dem Bereich „Soziale Dienste“ des Studierendenwerks. Die psychologische Beratung ist mit 56 % am bekanntesten, gefolgt von der Sozialberatung mit 47 %. 17 % der Kenner*innen haben bereits ein Angebot genutzt.
- Beratungsbedarf: 48 % der Studierenden geben an, aktuell mindestens eines der Beratungsangebote zu benötigen. Besonders hoch ist der Bedarf an psychologischer Beratung: 63 % äußern einen klaren Bedarf, 32 % sehen eine Notwendigkeit für Sozialberatung.
- Zufriedenheit mit den Beratungsangeboten: Die psychologische Beratung erhält eine sehr gute Durchschnittsbewertung von 1,7 (1 = sehr zufrieden bis 5 = sehr unzufrieden), die Sozialberatung wird mit 2,3 bewertet.
- Psychisches Wohlbefinden: Ein Drittel der Studierenden zeigt laut Kurzscreening moderate bis starke Symptome einer Angststörung (34 %) oder Depression (29 %). Im Vergleich zur Umfrage 2021 sind diese Werte leicht rückläufig (damals 37 % für beide Kategorien), das Belastungsniveau bleibt jedoch hoch.
- Studienzufriedenheit: 68 % der Studierenden sind mit ihrem Studium sehr oder eher zufrieden – ein leichter Anstieg gegenüber der Vorerhebung. 26 % geben an, teils zufrieden zu sein, 6 % sind unzufrieden.
- Studienzweifel und Studienabbruch: 10 % der Befragten erwägen aktuell einen Studienabbruch, 1 % haben sich bereits fest dazu entschieden. Diese Werte sind im Vergleich zu 2021 (12 % „vielleicht“, 1 % „sicher“) leicht gesunken, liegen aber weiterhin deutlich über dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
- Zusammenhang zwischen psychischem Wohlbefinden und Studienabbruch: Studierende mit Abbruchsintention berichten von einer deutlich schlechteren psychischen Verfassung als ihre Kommiliton*innen ohne solche Überlegungen. Das psychische Wohlbefinden bleibt damit der stärkste Einflussfaktor auf die Studienabbruchabsicht.
Die Medieninformation zu den Ergebnissen und eine Kurzfassung des Eregbnisberichts finden Sie in der PDF-Datei am Ende dieser Seite.
